Der heimische Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe besuchte zusammen mit dem Kamener CDU Partei- und Fraktionsvorsitzenden Ralf Eisenhardt die Radiologie in Kamen.
Das medizinische Versorgungszentrum hatte die Politik eingeladen, um über die Probleme der Gesundheitsversorgung zu reden.
Nachdem Frau Nicole Koswald aus dem medizin-technischen Dienst bei einem Rundgang durch die Einrichtung die Abläufe und Arbeitsweisen der Einrichtung erläuterte, diskutierten die Politiker zusammen mit den dort arbeitenden Fachärzten und dem Geschäftsführer des Bundesverbandes der Betreiber medizinischer Versorgungszentren, Gernot Nahrung, die aktuellen Probleme. Besonders der immense Fachkräftemangel und der dadurch hervorgerufene Terminstau standen im Mittelpunkt. Zurzeit könnten erst Termine im Oktober vergeben werden. Natürlich habe das in den letzten Jahren auch mit Corona zu tun. Noch immer fallen Kräfte aus und so verschärfe sich die aktuelle Situation. Auch in Zukunft sieht die Situation wohl nicht besser aus. Fast 32 % der Ärzte in der ambulanten Versorgung sind 60 Jahre und älter. Hinzu kommt, dass jüngere Medizinerinnen und Mediziner Familie und Beruf besser vereinbaren wollen und auch das unternehmerische Risiko, das auch immer größer wird, scheuen. Hier würden die Versorgungszentren einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit beitragen, so der Regionalleiter des Trägers, Christoph Voigt.
In diesem Zusammenhang erklärten die MVZ-Vertreter dem CDU-Abgeordneten die durch den Fachkräftemangel ausgelösten Probleme vor Ort:
In Kamen arbeiten standardmäßig drei Ärzte sowie ein zukünftiger Facharzt, in Unna etwas mehr Ärzte, jeweils unterstützt durch medizinische Fachangestellte.
„Bereits jetzt müssen Öffnungszeiten partiell eingeschränkt werden“, betonte Elke Steinbach von der Patientenannahme. Trotz 19 zugehörigen Kooperationspraxen in Westfalen-Lippe, davon 17 durch Kooperationsverträge an Krankenhäuser angegliedert, können die Verbände faktisch keine eigenen Ausbildungsschulen für medizinisch-technische Assistenten eröffnen um sich selber Nachwuchs zu sichern.
Hubert Hüppe nimmt als Mitglied des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages die Eindrücke mit nach Berlin. Tatsächlich tragen inzwischen die MVZs zur Versorgungssicherheit bei. Allerdings darf es nicht dazu kommen, dass sie nur die lukrativen Dienstleistungen erbringen. Seine Aufgabe sei es, eine bestmögliche Medizin, die bezahlbar und für jeden Menschen zugängig ist zu ermöglichen. „Bei einem Defizit von 13 Milliarden in den Krankenkassen ist das keine einfache Aufgabe“, so Hüppe zum Abschluss.
„Für uns als CDU in Kamen ist essenziell wichtig, dass vor Ort eine qualitativ gute und schnell erreichbare Gesundheitsversorgung sichergestellt ist“, ergänzte Ralf Eisenhardt. Kamen muss ein guter Gesundheitsstandort sein.
Foto: Stohlmann/Büro Hüppe.