Zu der geplanten Reform der Physiotherapieausbildung erklärt der Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange von Menschen mit Behinderungen im Gesundheitsausschuss, Hubert Hüppe:
Die offensichtlich vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) geplante Vollakademisierung der Physiotherapieausbildung würde viele blinde und sehbehinderte Menschen zukünftig von diesem Berufsfeld ausschließen.
Gerade blinde und sehbehinderte Menschen haben Schwierigkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und können viele Berufe nicht ausüben. Im Bereich der Physiotherapie ist diese Gruppe jedoch seit Jahrzehnten erfolgreich tätig. Auch für Menschen, die ihre Sehkraft im Laufe des Lebens gänzlich oder teilweise verloren haben, bietet der Erwerb physiotherapeutischer Qualifikationen im Rahmen einer beruflichen Reha-Maßnahme vielversprechende Berufschancen. Diese Möglichkeit würde jedoch nicht weiter offen stehen, wenn der Zugang zur Physiotherapieausbildung nur noch über Hochschulen oder Fachhochschulen erfolgen kann.
Nicht ohne Grund spricht sich der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) gegen eine Verschärfung der Zugangsmöglichkeiten zum Berufsfeld Physiotherapie aus.
Daher appelliere ich an die Bundesregierung, die Reformierung der Physiotherapieausbildung so zu gestalten, dass blinde und sehbehinderte Menschen nicht in ihren beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten gehindert werden.
Foto: DBT/Stella von Saldern