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Angefangen hat alles in Westfalen. Am 03. November 1956 wurde ich in Lünen geboren und wohne auch heute noch nicht weit entfernt in Werne mit meiner Frau und meinem jüngsten Sohn. Mein älterer Sohn steht bereits weitgehend auf eigenen Beinen und hat eine eigene Wohnung. Meine Tochter hat inzwischen geheiratet und zwei Kinder geboren. Somit bin ich nicht nur stolzer Vater, sondern auch Opa.
Mit 16 Jahren begann ich nach Erwerb der mittleren Reife eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung Lünen. Nach der 5-jährigen Ausbildungszeit war ich von 1977 bis 1991 Mitarbeiter sowohl beim Sozial- als auch beim Jugendamt der Stadt Lünen.
Aus einer politisch engagierten Familie stammend, interessierte ich mich früh für gesellschaftliche und politische Fragen. Mein Vater war mein Vorbild, er stand immer zu seiner Meinung, auch wenn ihm dies mitunter berufliche Nachteile einbrachte. Politisch prägte mich schon der Prager Frühling. Damals wurde die Demokratiebewegung in der Tschechoslowakei durch den Einmarsch von Panzern der Sowjetunion niedergeschlagen.
Unter dem Eindruck dieser Ereignisse wurde ich bereits 1972, im Jahr ihrer Gründung, Mitglied der Schüler-Union, danach der Jungen Union und nahm dort verschiedene Funktionen auf Kreis- und Landesebene wahr. 1974 wurde ich Mitglied der CDU. Aber auch außerhalb der Partei habe ich mich gesellschaftlich engagiert und wurde bei der Stadtverwaltung Lünen über mehrere Jahre zum Sprecher der Auszubildendenvertretung im Personalrat gewählt.
Schwerpunktthemen Bioethik und Inklusion
Am Anfang bewegten mich vor allem die Themen Menschenrechte und Bioethik. Im Laufe meines politischen Werdegangs kamen auch andere Themen aus den Bereichen Arbeit, Soziales, Gesundheit und vor allen Dingen auch Politik für Menschen mit Behinderungen hinzu. 1982 bin ich in die CDA, die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft, eingetreten.
Über die Arbeit in der damals sogenannten „Fürsorgestelle“ der Stadt Lünen habe ich viel über die Probleme von Menschen mit Behinderungen erfahren. Zu Beginn meiner Abgeordnetenzeit habe ich mich sehr stark in die Diskussion um die Bioethikkonvention des Europarates eingebracht. Dabei habe ich mich gegen den Einbezug nicht einwilligungsfähiger Menschen in Arzneimittelversuche ausgesprochen, was nach dieser Konvention unter bestimmten Bedingungen möglich sein soll. Dabei habe ich noch mehr Zugang zum Politikfeld Menschen mit Behinderungen gefunden.
Vorher hat mir mein leider schon lange verstorbener Freund Franz Christoph, schon ein neues Denken über die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen eröffnet. Er gehörte der sich selbst so nennenden „Krüppelbewegung“ an. Er trat schon für Inklusion ein, als es den Begriff noch gar nicht gab.
Auch der Schutz des menschlichen Lebens war früh und ist bis heute immer noch ein sehr bedeutendes Thema für mich. 1986 wurde ich zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Christdemokraten für das Leben (CDL) gewählt und fülle diese Position bis zum heutigen Tage mit Überzeugung aus. Auch in anderen Lebensrechtsorganisationen mache ich mit.
Seit 1988 ich Mitglied im CDU-Bezirksvorstand Ruhrgebiet und von 1989 bis 2013 war ich Kreisvorsitzender der CDU im Kreis Unna. Beim CDU Bundesparteitag 2010 in Karlsruhe wurde ich erstmals in den Bundesvorstand der CDU gewählt, dem ich bis 2014 angehört habe.
Auch heute habe ich noch verschiedene Ämter in der CDU bzw. ihrer Vereinigungen.
So bin ich inzwischen Kreisvorsitzender der Senioren Union im Kreis Unna, stellv. Bezirksvorsitzender der Senioren Union Ruhrgebiet und Ehrenvorsitzender des Netzwerks Menschen mit Behinderungen NRW, und im Vorstand des CDU-Stadtverbandes Werne und Mitglied des Kreistages Unna, wo ich sozialpolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion bin.
Wahlen in den Deutschen Bundestag
Höhepunkt meines politischen Lebens war die erste Wahl in den Deutschen Bundestag im Jahr 1991, dem ich bis 2009 kontinuierlich angehörte. Bei der Wahl 2009 reichte es nicht für einen Wiedereinzug in den Bundestag. Im September 2012 rückte ich dann überraschenderweise für den leider sehr plötzlich und viel zu früh verstorbenen Kollegen Jürgen Herrmann aus Höxter nach. Am 22. September 2013 zog ich über die Landesliste erneut in den Bundestag ein.
Im 18. Deutschen Bundestag war ich ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales. Als Berichterstatter betreute ich im Gesundheitsausschuss die Themen Medizinethik, Biotechnologie, Klinische Prüfungen, Gendiagnostik und Gentechnik.
In den Ausschüssen Gesundheit und Arbeit und Soziales bin ich bereits seit Jahren engagiert, in der 17. Legislaturperiode allerdings nur stellvertretend. Von 2002 bis 2009 arbeitete ich zudem als behindertenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. In der 16. Legislaturperiode war ich auch der für medizinische Grundsatzfragen zuständige Berichterstatter der CDU/CSU-Fraktion im Gesundheitsausschuss und in der 14. und in der 15. Wahlperiode stellvertretender Vorsitzender der jeweiligen Enquete-Kommissionen „Ethik und Recht der modernen Medizin“.
Seit der Bundestagswahl 2021 gehöre ich dem Deutschen Bundestag wieder an. In der 20. Wahlperiode bin ich stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Arbeit und Soziales sowie ordentliches Mitglied im Gesundheitsausschuss, den ich als kommissarischer Vorsitzender zu Beginn der Wahlperiode geleitet habe.
Ehrenamtliches Engagement
Neben meiner politischen Arbeit in Bundestag, Wahlkreis und Partei engagiere ich mich auch ehrenamtlich. So war ich viele Jahre kooptiertes Mitglied im Bundesvorstand der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. und Vizepräsident im Präsidium von Special Olympics Deutschland. Ich bin Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen e.V., der Arbeitsgemeinschaft Spina bifida und Hydrocephalus e.V., des Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) und des Deutschen Beamtenbundes (DBB – KOMBA).
Seit Beginn meiner Tätigkeit im Deutschen Bundestag spielte ich auch begeistert in der Fußballmannschaft FC Bundestag, allerdings lassen mir meine Aufgaben oft zu wenig Zeit, um an allen Spielen teilnehmen zu können. Seit Anfang 2020 bin ich zusätzlich Mitglied in der Ü60-Fußballmannschaft von Eintracht Werne.
Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen
Meine spannendste, intensivste, arbeitsreichste, aber auch tollste politische Zeit war die, als ich Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen war.
Nachdem ich 2009 nicht in den Bundestag eingezogen bin, hatte mich die neue CDU/CSU-FDP Regierung mit diesem Amt beauftragt. Das war unheimlich viel Arbeit, aber ich konnte auch viel erreichen. In diesem Ehrenamt, das ich vom 01.01.2010 bis zum 16.01.2014 innehatte, habe ich viele Menschen kennengelernt, mit denen ich zum Teil noch heute in Verbindung stehe.